Frauen* und die (Corona)-Krise

Die Corona-Pandemie hat uns alle vor große Herausforderungen gestellt. Frauen* und Mädchen* waren von der Krise stärker betroffen, weil sie andere Ausgangsbedingungen hatten. Unbezahlte Arbeit (Hausarbeit, Sorgearbeit, Familienmanagement) wurde schon vor der Krise großteils von Frauen* verrichtet: Im Durchschnitt verbringen Frauen* knapp 3,75 Stunden täglich mit Hausarbeit, Männer* hingegen nur ca. 1,6 Stunden pro Tag (Quelle: Statistik Austria 2008).

Für Männer* brachten Lockdowns weniger Erwerbsarbeit und mehr Freizeit bedeuteten – für Frauen* änderte sich hingegen kaum etwas an der Arbeitslast. Sie blieben weiterhin hauptverantwortlich für (unbezahlte) Hausarbeit. Meist waren Frauen* mit Kindern zusätzlich für deren Betreuung im Homeschooling und Distance Learning zuständig (Quelle: Aschauer 2021).

Ein Blick auf EU-weite Zahlen zeigt außerdem, dass ein Großteil der Berufe, die während der Lockdowns als systemrelevant galten, von Frauen* ausgeübt werden: 93% der Personen, die in der Kinderbetreuung tätig sind, 82% des Kassenpersonals und 76 Prozent der Pflegekräfte, sind Frauen* (Quelle: Europäisches Parlament 2021).

Systemrelevant! Und was hab ich davon?

1 Million Beschäftigte (die meisten davon Frauen) arbeiten in sogenannten systemrelevanten Berufen in Handel, Reinigung und Pflege. Leider oft schlecht bezahlt! In der Corona-Pandemie haben Frauen zusätzlich den Großteil der Arbeit zu Hause geschultert: Mehr Kochen, mehr Putzen, mehr Lernen mit den Kindern. (Quelle: SORA Institut 2021)

Fühlst du dich auch manchmal überfordert oder hast ein schlechtes Gewissen, weil du nicht mehr alles unter einen Hut bekommst? Das muss nicht so bleiben! Hol‘ dir Rat und Unterstützung, zum Beispiel in einer Frauenberatungsstelle!

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Literatur

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