Material

Von Oktober 2021 bis Dezember 2022 führte das Netzwerk österreichischer Frauen*- und Mädchen*beratungsstellen ein Projekt zum Thema Finanzkompetenz durch. Das Projekt wurde im Rahmen eines Fördercalls durch die Frauensektion des Bundeskanzleramts gefördert. Unter dem Titel „Vom Taschengeld bis zur Pension“ fanden mehrere Maßnahmen statt:

Postkarten: Um möglichst viele Personen mit dem Projekt zu erreichen, wurden sechs unterschiedliche Postkarten-Sujets erstellt. Die Postkarten liegen in Beratungsstellen, aber auch an öffentlichen Orten (Universitäten, Lokale) auf. Sie sollen dazu anregen, mehr über das Thema Geld zu reden und bei Fragen professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen.

Videos: In sieben kurzen Videoclips berichten Frauen* und Mädchen* über ihr Verhältnis zu Geld. Expertinnen* geben Informationen und Tipps zum Thema.

Social Media: Auf den Social Media-Kanälen des Netzwerks österreichischer Frauen*- und Mädchen*beratungsstellen teilten wir während der 15monatigen Projektlaufzeit eine Kampagne – in der wir uns thematisch Themen vom Taschengeld bis zur Pension widmeten.

Schulungen für Berater*innen: In insgesamt acht Workshops zu unterschiedlichen Themen wurden Berater*innen aus Frauen*- und Mädchen*beratungsstellen geschult. So konnten Sie ihr Wissen zum Thema „Frauen* und Geld“ erweitern.

Toolkit: Mit der Erstellung der Website www.frauenberatung-geld.at bilden wir die Vielzahl an vorhandenen Beratungsangeboten zum Thema Finanzkompetenz in den bundesweiten Frauen*- und Mädchen*beratungsstellen ab. Dazu haben wir die Angebote unserer österreichweiten Mitgliedseinrichtungen, Broschüren und Literaturhinweise gesammelt.

Postkarten

Postkarte "Das mit dem Geld hat immer mein Mann gemacht..."

Frauen arbeiten viel, aber das meiste davon unbezahlt. Sie tragen den Großteil der Sorge für die Familie und kommen dadurch leicht in finanzielle Abhängigkeit von ihrem Partner. Wird Geld gar als Druckmittel eingesetzt, sprechen wir von ökonomischer Gewalt. Bei einer Scheidung verzichten Frauen häufig auf Unterhalt für sich und die Kinder. Oft geschieht das, um Streit zu vermeiden oder aus Unwissenheit. Das muss nicht so bleiben!

Lass‘ dich beraten und wende dich an eine Frauenberatungsstelle!

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Wie viel verdient eigentlich dein Kollege?

Männer verdienen pro Stunde um fast 20% mehr als Frauen. Einer der Gründe dafür ist: In drei bis vier Jahren verhandeln Männer drei- bis viermal ihr Gehalt, Frauen nur einmal. Das muss nicht so bleiben! (Quelle: IFES Institut 2018)
Aktiv und selbstbewusst eine angemessene Bezahlung für unsere Leistung fordern, lässt sich lernen. Hol‘ dir dabei Unterstützung – zum Beispiel in einer Frauen- und Mädchenberatungsstelle.

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Über Geld wird nicht geredet?

Alles wird teurer – Frauen und Mädchen sind davon besonders betroffen! Sie arbeiten oft Teilzeit, weil sie sich um Haushalt und Familie kümmern. Aber es beginnt schon früher: Lehrberufe, die Mädchen ergreifen, sind meist schlechter bezahlt. Eine gute Berufswahl soll daher auch das Einkommen berücksichtigen! Du weißt eigentlich nicht so genau, wie du am besten mit deinem Geld auskommst und wie das geht mit dem Planen? Das muss nicht so bleiben! Komm in eine Mädchen- oder Frauenberatungsstelle und hol‘ dir Unterstützung!

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Migrant*innenrechte sind Frauenrechte sind Menschenrechte!

Der Zugang zu Arbeit und Wohnung hängt oft von der Staatsbürgerschaft oder dem Aufenthaltstitel ab. Das macht es gerade für Migrantinnen schwer, finanziell unabhängig zu sein. Abhängigkeit erhöht das Risiko von Gewalt. Viele fühlen sich in ihrer Situation allein. Das muss nicht so bleiben: Möchtest Du mehr erfahren oder bist du in einer schwierigen Situation? Oder möchtest du andere Frauen* treffen, um dich auszutauschen? Dann komm in eine (Migrantinnen*-)Beratungsstelle, hier bekommst du Unterstützung!

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Systemrelevant! Und was hab ich davon?

1 Million Beschäftigte (die meisten davon Frauen) arbeiten in sogenannten systemrelevanten Berufen in Handel, Reinigung und Pflege. Leider oft schlecht bezahlt! In der Corona-Pandemie haben Frauen zusätzlich den Großteil der Arbeit zu Hause geschultert: Mehr Kochen, mehr Putzen, mehr Lernen mit den Kindern. (Quelle: SORA Institut 2021)

Fühlst du dich auch manchmal überfordert oder hast ein schlechtes Gewissen, weil du nicht mehr alles unter einen Hut bekommst? Das muss nicht so bleiben! Hol‘ dir Rat und Unterstützung, zum Beispiel in einer Frauenberatungsstelle!

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Ich bekomm' doch eh keine Pension mehr...

Frauen* bekommen nur halb so viel Pension wie Männer*. Das muss nicht so bleiben! Viele Faktoren spielen eine Rolle: Die Wahl der Ausbildung und des Berufs, aber auch die Aufteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit.

Wer weiß, wie das Pensionssystem funktioniert, kann besser entscheiden. Deshalb ist es wichtig, sich möglichst früh zu informieren. Am besten jetzt gleich – zum Beispiel in einer Frauen- oder Mädchenberatungsstelle.

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Videos

Social Media

Vom Taschengeld bis zur Pension
Frauen scheinen mit viel Geld nicht klarzukommen, weil sie immer noch zu gut mit wenig Geld klarkommen. (Ute Brandes, Frauenforscherin, 1988)
Frauen verwalten knappe Budgets besser und machen ungern Schulden.
Sicherheit oder Risiko?
Problemfaktor Banken
Mythos Märchenprinz
Fortbildungen frü Berater*innen
Einkommensgerechtigkeit und der Wert von Arbeit
Themen
Frauenarmut
Finanzielle Gewalt kommt unsichtbar, oft in Nadelstreifen daher. Weithin gilt sie als Normalität. (Katharina Martin: Bis das Geld euch scheidet. Finanzielle Gewalt in Beziehungen. Berlin 2005)
Wenn eine Frau duschen geht, hebt sie auf dem Weg zur Dusche im Vorzimmer 2 Jacken und 3 Socken auf, wirft die Socken in die Wäsche, nimmt den Wäschekorb und schaltet die Waschmaschine ein. Dabei fällt ihr auf, dass das Waschmittel und die Zahnpasta knapp wird, schreibt dies auf die Einkaufsliste und schaut im Zuge dessen auch nach, ob genügend Haarshampoo und Duschgel vorhanden sind. Wenn ein Mann duschen geht, steht er auf und geht duschen.
3. August 2022 Equal Pension Day
verliebt, verlobt, verheiratet - abgesichert?

Literatur und Angebote in den Beratungsstellen

TitelAutorinErscheinungsjahrSchlagwörterSprachehf:doc_tags
My Money GuideOeNB 2019deutschmoney-matters
Berufliches Selbstverständnis von IT-Fachfrauen und die Bedeutung der Kategorie Geschlecht.Martha Weber2006Deutschdigitalisierung
Beratung bei BurnoutVerein Frauen für Frauen - Frauenberatungs- u. Bildungszentrum Hollabrunn?Deutschburnout
FrauenarmutVerein Frauen für Frauen - Frauenberatungs- u. Bildungszentrum Hollabrunn?Deutscharmut
Bescheidenheit ist keine ZierBettina Zehetner2011Deutschscheidung
IST DAS SCHON GEWALTKatja Russo, Julia Schaffner, Bettina Zehenter, Katharina Ebert2022, Deutschgeld-und-macht gewalt
Feministische KämpfeGabriele Michalitsch2017Deutschoekonomie-geschlecht
Feministische Ökonomie in ÖsterreichGabriele Michalitsch, Christa Schlager2006Deutschoekonomie-geschlecht
Gender Gap in PensionIngird Mairhuber, Bettina Stadler2020Deutschfrauen-und-pension
Geschlechterspezifische Pensionslücke in ÖsterreichChristine Mayrhuber2020Deutschfrauen-und-pension
Geschlechterspezifische Pensionsunterschiede in ÖsterreichIngrid Mairhuber (FORBA) und Christine Mayrhuber (WIFO)2020Deutschfrauen-und-pension
Frauen und PensionMartina Thomasberger, BKA/III/62021Deutschfrauen-und-pension
Meine Pension (in leichter Sprache)BKA, III/6, Übers.: capito Wien2022Deutsch (in leichter Sprache)frauen-und-pension
Wirtschaftsalphabetisierung als Empowermentstrategie von und für FrauenEva Klawatsch-Treitl2005Deutschmoney-matters
Das Finanzwissen der österreichischen HaushalteMaria Silgoner, Rosa Weber2014Deutschmoney-matters
Vermittlung von Konsum- und Finanzkompetenzen für Kinder und JugendlicheKirsten Schlegel-Matthies2007Deutschmoney-matters